Refugees welcome - Café International 1.0 in Geesthacht

Am 10. Dezember richtete die Gemeinde Geesthacht zum ersten Mal das sogenannte „Café International“ aus; ein gemeinsames Treffen bei Kaffee und Kuchen mit Flüchtlingen und Mitgliedern aus einigen christlichen Gemeinden. mehr

Dies sind Eindrücke aus der Kleiderkammer der Messehalle in Hamburg. Sie hat sich aus der Spende eines Einzelnen zur zentralen Versorgung für alle Erstaufnahmelager und Kleiderkammern der ganzen Stadt Hamburg entwickelt. Alles wird auf ehrenamtlicher Basis organisiert und koordiniert. Täglich helfen hunderte von Menschen mit, um die Flut der Spenden zu sortieren, einzupacken und anschließend zu verteilen. Selbst das Essen für die Helfer (Pizza, Brot, Kuchen) wird von diversen Lieferanten, Privatpersonen oder von Profiköchen (z.B. Tim Mälzer) gespendet. Wer Zeit und Lust hat, kann dort täglich von 9 bis 21 Uhr unverbindlich hingehen und mithelfen. Es lohnt sich, allein schon um einmal diese unglaublich tolle Atmosphäre mitzuerleben.
Seit einiger Zeit beschäftigt mich schon dieses Flüchtlingsthema, doch hatte ich bis Anfang September noch keine richtige Anlaufstelle gefunden, um mich sinnvoll einzubringen. Als der Vorsteher dann an einem Sonntag bekanntgab, dass es in Bergedorf eine Initiative gibt (Flüchtlingshilfe Bergedorf), die sich immer am ersten Dienstag im Monat in Lohbrügge trifft, beschloss ich dort mal hinzugehen. Mit mir hatten noch ca. 80 andere Menschen den Gedanken, sodass der Raum mehr als gefüllt war und die Verantwortlichen ihr Glück über so viel Hilfsbereitschaft kaum fassen konnten. Es wurden mehrere Bereiche vorgestellt in denen sich jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten und Begabungen einbringen kann, wie z.B. Deutschunterricht geben, Kinderbetreuung, Behördenbegleitung, Kleiderkammer etc. Jeder wählt selbst die Unterkunft und Tätigkeit in der er helfen möchte. Da mir Kinder sehr am Herzen liegen, fiel mir die Wahl für mein Betätigungsfeld nicht schwer.
In einigen Unterkünften (Containerdörfern) gibt es schon ein feststehendes Programm. Andere, wie das Ende September neu eingerichtete Erstaufnahmelager Max Bahr in der Kurt-A.-Körber-Chaussee, müssen erst von Grund auf organisiert und strukturiert werden. Das ist immer wieder eine große Herausforderung, zumal für alle Beteiligten auch noch die sprachlichen Hürden hinzukommen. Aber auch da werden viele Hilfsmittel (wie z.B. Sprach- und Symboltafeln) immer wieder weiterentwickelt und unter den ehrenamtlichen Organisatoren der einzelnen Unterkünfte ausgetauscht.
Ende September mussten alle Flüchtlinge die Messehalle verlassen und wurden auf andere Unterkünfte verteilt. Das ehrenamtliche Kinderbetreuungsteam, das sich dort schon aus 100 Helfern gebildet hatte, empfand bei dieser Aufgabe so viel Spaß und Dankbarkeit, die ihnen die Kinder entgegenbrachten, dass sie auf jeden Fall weitermachen möchten und nun die Helfer in den anderen Unterkünften unterstützen.
Im Oktober wird es also nun auch hier bei Max Bahr losgehen. Es haben sich schon etliche Ehrenamtliche gemeldet, um dort etwas auf die Beine zu stellen. Momentan gibt es dort leider sehr viel Streit und Unruhe unter den Flüchtlingen, sodass die erste geplante Aktivität leider ausfallen musste. Wir hoffen jedoch, dass es sich, nach dem nun einige Flüchtlinge in andere Unterkünfte verlegt wurden, etwas beruhigt und mit dem Programm begonnen werden kann. Gerade die Kinder brauchen Ansprache, Beschäftigung und ab und zu auch mal etwas Ablenkung. Dafür sind auch die Eltern sehr dankbar, die sich in der Zeit der Betreuung auch einfach mal nur ausruhen oder schlafen können.
Alles in allem ist es trotz der unglaublichen Menge an Helfern und Spenden eine große Herausforderung für alle Beteiligten, die es zu meistern gilt. Wer noch mehr Informationen oder Anregungen haben möchte kann mich gerne ansprechen. Daniela Reddig